Spiritueller Impuls für Dienstag 23.03.2021 - Joh 8, 21–30
In jener Zeit In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Ich gehe fort, und ihr werdet mich suchen, und ihr werdet in eurer Sünde sterben. Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen. Da sagten die Juden: Will er sich etwa umbringen? Warum sagt er sonst: Wohin ich gehe, dorthin könnt ihr nicht gelangen?
Er sagte zu ihnen: Ihr stammt von unten, ich stamme von oben; ihr seid aus dieser Welt, ich bin nicht aus dieser Welt. Ich habe euch gesagt: Ihr werdet in euren Sünden sterben; denn wenn ihr nicht glaubt, dass ich es bin, werdet ihr in euren Sünden sterben. Da fragten sie ihn: Wer bist du denn? Jesus antwortete: Warum rede ich überhaupt noch mit euch? Ich hätte noch viel über euch zu sagen und viel zu richten, aber er, der mich gesandt hat, bürgt für die Wahrheit, und was ich von ihm gehört habe, das sage ich der Welt.
Sie verstanden nicht, dass er damit den Vater meinte. Da sagte Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöht habt, dann werdet ihr erkennen, dass Ich es bin. Ihr werdet erkennen, dass ich nichts im eigenen Namen tue, sondern nur das sage, was mich der Vater gelehrt hat. Und er, der mich gesandt hat, ist bei mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich immer das tue, was ihm gefällt. Als Jesus das sagte, kamen viele zum Glauben an ihn.
Nicht von dieser Welt
Max sitzt über seinen Geschichtshausaufgaben. Aber er kann sich nicht recht darauf einlassen. Die Sache mit Julian beschäftigt ihn. Heute Morgen kam Julian auf ihn zu: „Hi Max, kommst du am Sonntagmorgen mit auf den Sportplatz? Wir spielen gegen die Blau-Weißen, da können wir jede Unterstützung brauchen.“ „Tut mir leid, da kann ich nicht. Ich muss dienen.“ „Dienen?“ „ Ja,“ antwortete Max. „ Ich bin Messdiener.“ „ MESSDIENER?! Die mit den Kleidchen, dem Weihrauch und so? Echt jetzt! Du bist ja nicht von dieser Welt.“
Er ist nicht von dieser Welt. Was sollte das bedeuten, überlegt Max. Ist er vielleicht altmodisch? Er will ja dazu gehören, und hat sich auch schon überlegt mit dem Messdienen aufzuhören. Er ist schließlich fast fünfzehn, und jeder hätte Verständnis für diesen Schritt. Aber etwas tief in ihm hält ihn davon ab. Ich bin nicht von dieser Welt, das hat Jesus Christus auch gesagt. Klar, er ist Gottes Sohn. Aber er, Max, ist nur ein Junge und Messdiener.
Sein Blick fällt auf die Geschichtsaufgaben. Frage: Beschreibe die beiden Weltbilder. Worin unterscheiden sie sich? Die linke Abbildung zeigt das geozentrische Weltbild des Ptolemäus, die Vorstellung des Altertums und des Mittelalters, das rechte das moderne, heliozentrische Weltbild des Kopernikus. Zunächst betrachtet er das linke Bild. Im Zentrum befindet sich die Erde. Die Planeten und auch die Sonne umkreisen sie in definierten Bahnen. Die Erde im Zentrum, der Mensch im Zentrum.
Wie in unserer modernen Gesellschaft, denkt Max. Der Mensch und sein persönliches Fortkommen steht im Mittelpunkt. Die Dinge, die ihm nützen, umkreisen ihn im nötigen Abstand. Was immer der Mensch braucht, dem wendet er sich zu, Sport, Beziehungen, Schule oder vielleicht auch Gott? Ich bin von oben, du bist von unten, das hat Jesus zum Pharisäer gesagt. Das ist so weit weg, da ist keine Beziehung. Dabei ist Jesus Christus uns doch nah durch seinen Tod und seine Auferstehung, denkt Max. Man müsste Gott mehr in die Mitte rücken.
Dann betrachtet er das Weltbild des Kopernikus. Hier steht die Sonne im Zentrum, und die Planeten umkreisen sie auf ihren Bahnen. Die Sonne könnte für Gott stehen, überlegt Max. Gott im Zentrum der Welt. Die Gedanken der Menschen umkreisen ihn, sie finden Gott in ihrer Mitte. Dieser Gedanke gefällt ihm. Er hat Jesus als einen Freund erfahren, der immer da ist und zu ihm hält. Er lässt ihn nie allein. Jesus gibt ihm so viel. Was immer ihn, Max, bedrückt oder erfreut, er kann alles mit ihm besprechen, seine Gedanken in ihm spiegeln, und daraus gute Entscheidungen treffen. Es ist sein persönliches Beten geworden.
Ja, er findet Halt in Christus. Und wie so oft, wenn er intensiv an Jesus Christus denkt, wird es ihm warm ums Herz. Er fühlt sich geborgen und geliebt. Ja, er will Messdiener bleiben, und ja, er will mit den anderen zum Sport gehen – wenn seine Zeit es zulässt